Celsius stoppt Transaktionen aufgrund der extremen Marktlage

Celsius setzt alle Abhebungen aus. Die Kreditplattform reagiert damit nach eigenen Angaben auf die extremen Bedingungen auf dem Markt. Zu Beginn dieses Jahres hat Celsius auch seine Zinsprodukte für Amerikaner eingestellt.

Bei Celsius können Sie mit Ihrem Bitcoin auf alle möglichen Arten Geld verdienen. So lautet zumindest das Versprechen. Mit verschiedenen Zinsprodukten erhalten Sie Belohnungen in Form von Zinsen, die in Kryptowährungen ausgezahlt werden.

Derzeit können Kunden kein Geld abheben und angeblich auch kein Geld einzahlen. Das bringt in der Praxis natürlich eine Menge Probleme mit sich.

Der Preis von BTC fällt in Richtung 25.000 Dollar, und das bedeutet Bewegung auf dem Markt. Allerdings können Sparer, Investoren, Kreditnehmer und andere Kunden von Celsius nun nicht mehr auf ihr Geld zugreifen. Einige können aufgrund der neuen Maßnahmen nicht einmal eine offene Position schließen.

Nach Angaben der Bank erhalten die Nutzer weiterhin „wie gewohnt“ ihre Zinsen und Vergütungen.

Erläuterung

In einem Blogbeitrag gibt das Unternehmen eine Erklärung ab.

Celsius hat Abhebungen, Swaps und Transaktionen zwischen verschiedenen Konten ausgesetzt. Das Unternehmen hofft, dass diese Maßnahme für mehr finanzielle Sicherheit in der Zukunft sorgen wird.

Wie sich dies in der Praxis auswirkt, bleibt jedoch abzuwarten. In der Erklärung wird auch auf die Nutzungsbedingungen verwiesen. Offenbar ist darin etwas versteckt, das Celsius ein solches Vorgehen erlaubt: „Wir haben eine Klausel in unseren Nutzungsbedingungen aktiviert, die uns dies erlaubt. Celsius hat wertvolle Vermögenswerte, und wir arbeiten hart daran, unseren Verpflichtungen nachzukommen“.

Was genau vor sich geht, ist noch unklar. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass Celsius von der aktuellen Marktlage hart getroffen wurde.

Spekulationen

In den sozialen Medien wird derweil fleißig spekuliert. Handelt es sich um ein Luna 2.0? Der untenstehende Twitterer hat die verschiedenen Szenarien aufgelistet. Im günstigsten Szenario verschafft sich Celsius Zeit, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Der einflussreiche Krypto Twitterer urteilt, dass Celsius in ernsten Schwierigkeiten steckt, ebenso wie seine Nutzer.

Dass die Nutzer in großen Schwierigkeiten stecken, zeigt der folgende Tweet. Sie haben die Wahl zwischen zwei Übeln: vom fallenden Kryptomarkt liquidiert zu werden oder von einer Partei (Celsius) abhängig zu sein, die ihr Vermögen eingefroren hat.

Die kommenden Tage und Wochen werden für Celsius und seine Nutzer unsicher sein. Auch weil man in dem nativen Token Celsius (CEL) Belohnungen erhalten hat.

Celsius ist nicht die unwichtigste Partei auf dem Kryptomarkt. Unter anderem ist ein kanadischer Pensionsfonds an dem Unternehmen beteiligt. Sie haben Berichten zufolge auch eine halbe Milliarde Dollar in das Bitcoin Mining investiert.

Ende 2021 wurde der Finanzchef des Unternehmens in Israel verhaftet.

Nicht Ihre Schlüssel, nicht Ihre Bitcoin

Wie Bitcoin Focus-Redakteur Marnix in seinem Blogbeitrag am Freitag schrieb:

‚Not Your Keys, Not Your Coins‘ ist eine wichtige Aussage unter Bitcoinern. Es ist schon oft schiefgegangen: Jemand anderes (z.B. eine Handelsplattform) verwaltet Ihre Bitcoin-Schlüssel, auf der Handelsplattform geht etwas schief, und Ihre Bitcoins sind weg. Echte Bitcoiner ziehen es vor, ihre Bitcoins selbst zu verwahren: persönliche Verantwortung“.

Author

  • Ivan Brightly

    Ivan Brightly is a leading cryptocurrency analyst and author with over 5 years of experience in the blockchain and digital asset space. He previously served as a senior analyst at a major cryptocurrency hedge fund where he led quantitative research and trading strategy development.

    Ivan holds a Master's degree in Finance from the London School of Economics and a Bachelor's in Computer Science from Stanford University. He is frequently invited to speak at fintech and blockchain conferences worldwide on topics spanning cryptocurrency trading, blockchain technology, and the future of digital assets.

    Ivan's commentary has been featured in several major finance and technology publications including Forbes, Bloomberg, and CoinDesk. He is considered one of the most insightful voices analyzing new developments in the cryptocurrency and blockchain industry.

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