Coinbase teilt Geodaten von Kunden mit dem US Zoll

Coinbase stellt der US Immigrations & Customs Enforcement (ICE) Geodaten zur Verfügung. Diese Einwanderungs- und Zollbehörde kann Bitcoin Transaktionen verfolgen, die über die Coinbase Plattform stattgefunden haben. Auch Transaktionen mit Ether und dem Stablecoin Tether können nachverfolgt werden, berichtet The Intercept. Das Medienunternehmen stützt sich dabei auf vertrauliche Dokumente, die ihm von der Datenschutzorganisation Tech Inquiry zur Verfügung gestellt wurden.

Beunruhigenderweise bietet Coinbase seinen Kunden keine Opt-in Option zur Nutzung ihrer Daten an, ICE kann alle Kundendaten ohne Erlaubnis nutzen.

Coinbase Tracer

Die US Börse ist ein mehrköpfiges Monster. Sie verkauft nicht nur Kryptowährungen, sondern unter dem Namen Coinbase Tracer auch Tracing Software an Regierungen und Unternehmen. ICE hat eine Lizenz dieser Spezialsoftware für 29.000 Dollar erworben, die dabei hilft, persönliche Daten mit Transaktionen auf der Bitcoin Blockchain zu verknüpfen. Auch die Abteilung Homeland Security Investigations hat die Coinbase Tracer Software für 1,36 Millionen Dollar erworben.

Bitcoin Transaktionen sind im Netzwerk pseudonym, aber innerhalb der Coinbase Mauer müssen sich die Kunden durch ein KYC Verfahren identifizieren. Dadurch ist es möglich, bestimmte Transaktionen mit Personen in Verbindung zu bringen.

Laut Jack Poulson, Direktor der Datenschutzorganisation Tech Inquiry, hat ICE über das Coinbase Tracer Softwarepaket Zugang zu einer breiten Palette forensischer Funktionen. Dabei handelt es sich um ein Tool des Unternehmens zur Sammlung von Informationen (früher bekannt als Coinbase Analytics).

Mit Coinbase Tracer können Kunden, sowohl in der Regierung als auch im privaten Sektor, Transaktionen über die Blockchain verfolgen. Die Software hilft dabei, „verdächtige“ Transaktionen zu erkennen und auszuwählen. In den Augen von Coinbase machen sie nichts falsch. Sie helfen Regierungen und anderen Unternehmen, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen.

Im Rahmen des Vertrags, den ICE mit Coinbase geschlossen hat, sind sogenannte „Multi-hop link analyses for incoming and outgoing crypto currencies“ möglich. Auch das „De-Mixing“ von Transaktionen, zum Beispiel von Transaktionen, die einen Mixer durchlaufen haben, ist möglich. Aber auch die rückwirkende Analyse von „historischen Geo Tracking Daten“ ist möglich. Ein wichtiger Punkt: ICE hat die Kunden von Coinbase nicht um Erlaubnis gefragt, ihre Daten zu analysieren und zu nutzen.

Nach Angaben von Coinbase werden öffentliche Quellen genutzt, Kundendaten werden nicht verwendet.

Großer Name

Coinbase ist an der Nasdaq notiert und gilt als die größte Bitcoin und Kryptobörse in Amerika. Parteien wie MicroStrategy kaufen ihre Bitcoin über Coinbase Prime, den Brokerage Arm des Unternehmens.

Author

  • Ivan Brightly

    Ivan Brightly is a leading cryptocurrency analyst and author with over 5 years of experience in the blockchain and digital asset space. He previously served as a senior analyst at a major cryptocurrency hedge fund where he led quantitative research and trading strategy development.

    Ivan holds a Master's degree in Finance from the London School of Economics and a Bachelor's in Computer Science from Stanford University. He is frequently invited to speak at fintech and blockchain conferences worldwide on topics spanning cryptocurrency trading, blockchain technology, and the future of digital assets.

    Ivan's commentary has been featured in several major finance and technology publications including Forbes, Bloomberg, and CoinDesk. He is considered one of the most insightful voices analyzing new developments in the cryptocurrency and blockchain industry.

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