Der erste Bitcoin kaufen – quick and clean

Den ersten Bitcoin (oder inzwischen leider einen kleinen Teil davon) zu kaufen ist für die meisten wohl das größte Abenteuer ihrer Bitcoin Karriere. Ich gebe auch zu, dass die Hürden noch beachtlich sind und die Übersicht zu bewahren unter all den Händlern, Börsen, Möglichkeiten, Zahlungsoptionen und und und etwas anstrengend ist. Deshalb möchte ich mit diesem Teil des Guides eine gewisse Struktur im Markt aufzeigen und Empfehlungen für meiner Meinung nach für deutsche Nutzer gute Börsen aussprechen.

Der erste Bitcoin – quick and clean

Den ersten Bitcoin-Deal kann man im Moment – zumindest wenn man in einer Großstadt lebt – am schnellsten und einfachsten über localbitcoins.com machen. Das Prinzip der Seite ist einfach: Leute können sich anmelden und ein Profil anlegen, in dem sie angeben ob sie Bitcoins verkaufen und oder kaufen möchten. Dazu einen Preis festlegen und einen ungefähren Treffpunkt vorschlagen. Diese Angebote kann man dann für seinen jeweiligen Aufenthaltsort abrufen und sich für ein passendes Angebot entscheiden. Nach einer kurzen Anmeldung kann man dann eine Anfrage an die Händler absetzen und einen Treffpunkt vereinbaren. Dazu ein paar Tipps von mir.

  • Nur mit Bargeld. Localbitcoins bietet auch andere Methoden an, wie Überweisung, Paypal und anderes. Aber hier gilt “Nur Bares ist Wahres!”. Wollt ihr eine andere Zahlungsmethode benutzen gibt es viel bessere und sicherere Anbieter!
  • Keine Anfragen in volatilen Zeiten stellen. Stürzt der Bitcoin gerade um 20% in 10 Minuten ab, kann keiner den Kurs voraussehen, der gilt, wenn das Treffen stattfindet. Aber in solch einem Moment kauft man sich auch nicht den ersten Bitcoin, sondern wartet ab, bis sich der Markt beruhigt.
  • Immer runde Euro Beträge wählen. Natürlich möchte man gerne einen runden Bitcoin-Betrag sein eigen nennen. Aber erstens währt das Glück selbst bei Transaktionen zwischen den eigenen Konten nicht lange, weil vom geliebten ganzen Bitcoin direkt mal 0.0001 XBT als Gebühr für jede Transaktion abgeschabt werden. Und zweitens ist es sehr unpraktisch bei einem persönlichen Deal auf ein paar cents genau herausgeben zu müssen. Rundet also den Eurobetrag nach oben auf und kauft noch ein paar Bruchteile eines Bitcoins hinzu. Im schlimmsten Fall wird dies der Abrieb für Euer internes Rechnungswesen sein.
  • Treffpunkte an öffentlichen, hellen und belebten Orten wählen. Auch wenn das Handeln über Localbitcoins nach allem was ich höre und erfahre äußerst sicher ist und die Leute mit denen ich zu tun hatte alle im höchsten Maße integer waren, kann man ein schwarzes Schaf nie ausschließen. Trefft Euch deshalb an einem gut beleuchteten öffentlich Platz wo auch ein bisschen was los ist. Videokameras schaden auch nicht. Ein Deal von 1.000 Euro in bar gegen ein bisschen Bitcoin sieht zwar skurril aus, ist aber in keinster Weise illegal.
  • Vor dem Deal muss die Transaktion gefundet sein und ihr den geheimen Code notieren. Gefundet heißt, dass der Verkäufer der Bitcoins die Bitcoins bei Localbitcoins tatsächlich deponiert hat. Wenn die Transaktion nicht gefundet ist, dann hat der Verkäufer die Bitcoins womöglich gar nicht und ihr kommt umsonst. Den geheimen Code kennt der Verkäufer nicht. Er bekommt ihn erst zu Gesicht, wenn er Euch bei Localbitcoins die Bitcoins übertragen habt. Deshalb haltet ihr auch den geheimen Code versteckt, gebt dem Verkäufer die Euros und er überträgt dann mit dem Handy die Bitcoins. Kann er Euch den Code nennen, den ihr bereits kennt, könnt ihr sicher sein, dass ihr die Bitcoins in eurem Account habt.

Bei all diesen Tipps, möchte ich noch das folgende anhängen. Die meisten Händler auf Localbitcoins sind Bitcoin Enthusiasten. Sie werden Euch gerne auch noch mehr über Bitcoin erzählen und erklären und meistens sind die Deals sehr angenehme Begegnungen mit interessanten Leuten. Auch wenn es in dem Moment um Geld geht und ein bisschen Misstrauen nie schaden kann, bin ich sicher, dass die meisten von Euch eine positive Erfahrung und vielleicht ein nettes Gespräch haben werden.

Moving money into bitcoin

Die meisten werden sich schon bei einigen hundert Euro in bar in der Tasche unwohl fühlen und ich teile dieses Gefühl. Deshalb und wegen der auf Localbitcoins meistens eher etwas höheren Preise sollte man für größere Transaktionen auf Börsen zurückgreifen, die an das althergebrachte Finanzsystem angeschlossen sind. Hier gibt es für deutsche User zwei seriöse Alternativen.

Bitstamp

Bitstamp ist der zur Zeit dieses Posts drittgrößte Handelsplatz der Welt für Bitcoin. Es ist  aus Sicht von deutschen Usern auch die Börse, die die Standards setzt. Ich nenne Bitstamp auch eine “richtige” Börse, weil man dort sofort und unwiderruflich Cash gegen Bitcoins handeln kann. Und zwar auch in volatilen Zeiten. Dazu gleich mehr bei Bitcoin.de.
Die Anmeldung ist klar strukturiert, aber ein bisschen ungewöhnlich. Nach der Erstellung des Accounts muss man inzwischen detaillierte Informationen über seine Person angeben und auch nachweisen. Dazu gehört einmal die Kopie eines amtlichen Lichtbilddokuments und belustigenderweise auch die Kopie einer Rechnung. Das ist in Deutschland zwar ungewöhnlich, aber in Frankreich zum Beispiel auch gängig. Weil in vielen Ländern keine Meldeadresse auf den Ausweisen steht dient das also dem Nachweis des Wohnsitzes. Die genauen Anforderungen an die Rechnung könnt ihr auf der Seite nachlesen. Ich kann Euch aber nur raten diese genau zu befolgen und einen erstklassigen Scan hochzuladen, sonst werdet ihr womöglich abgelehnt.
Hat man diese Hürde überwunden, findet man einen vorzüglichen Marktplatz wieder. Ihr könnt Geld einzahlen, welches Euch dann in Dollar umgerechnet und gutgeschrieben wird. Dann könnt ihr live handeln, also Bitcoins für Eure Dollar kaufen oder Bitcoins verkaufen und Dollar gutgeschrieben bekommen. Auch Limit-Order sind möglich und für die Börsen-Zocker unter Euch gibt es sogar Schnittstellen für Bots. Wer es mit den Bitcoins ernst meint, sollte sich also hier einen Account machen.

Bitcoin.de

Bitcoin.de ist die einzige in Deutschland sitzende und verantwortliche Börse. So eine Art Bitcoin-Sparkasse. Das Prinzip ist grundlegend anders als bei Bitstamp. Man handelt hier nicht an der Börse direkt, sondern kauft die Bitcoins von privat oder verkauft sie an privat. Das heißt, wenn ihr dort Bitcoins kauft, dann überweist ihr den Euro-Gegenwert an Käthe Bolte in Buxtehude auf das Konto und bekommt, sobald das Geld angekommen ist, die Bitcoins freigegeben. Das hat den rechtlichen Vorteil für Bitcoin.de, dass dort keine eigentlichen Bitcoin-Geschäfte statt finden, sondern vielmehr die Vermittlung der Deals. Bitcoin.de ist auch im höchsten Maße seriös und inzwischen unter das Haftungsdach der etwas unbekannten, aber voll legitimierten Fidor-Bank geschlüpft. Ist an den Händlern das Symbol “Grünes Schild” vermerkt, könnt ihr auch sicher sein, dass diese sich voll gegenüber Bitcoin.de verifiziert haben um im Zweifel für die Nicht-Lieferung von Bitcoins haftbar gemacht werden können.
Ich nenne Bitcoin.de auch gerne “ebay für Bitcoins”. Wie gesagt vermittelt Bitcoin.de nur die Deals. Das hat den entscheidenden Nachteil, dass Lieferungen ausbleiben können. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass es sich hierbei nicht um Betrug handeln wird – das Geld bekommt ihr wohl in den meisten Fällen zurück. Aber es kann halt sein, dass jemand, der Bitcoins von Euch kauft es sich doch anders überlegt, weil zwischen Kauf und Überweisung so viel Zeit vergangen ist, dass der Kurs für ihn eine Stunde später wieder attraktiver geworden ist. Genauso – wenn auch etwas schwieriger – beim Verkauf. Es gilt also: Handeln am besten in ruhigen Zeiten. In volatilen auf Bitstamp zurückgreifen.

Author

  • Luke Handt

    Luke Handt is a seasoned cryptocurrency investor and advisor with over 7 years of experience in the blockchain and digital asset space. His passion for crypto began while studying computer science and economics at Stanford University in the early 2010s.

    Since 2016, Luke has been an active cryptocurrency trader, strategically investing in major coins as well as up-and-coming altcoins. He is knowledgeable about advanced crypto trading strategies, market analysis, and the nuances of blockchain protocols.

    In addition to managing his own crypto portfolio, Luke shares his expertise with others as a crypto writer and analyst for leading finance publications. He enjoys educating retail traders about digital assets and is a sought-after voice at fintech conferences worldwide.

    When he's not glued to price charts or researching promising new projects, Luke enjoys surfing, travel, and fine wine. He currently resides in Newport Beach, California where he continues to follow crypto markets closely and connect with other industry leaders.

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