In einem neuen Bericht argumentiert die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, dass Kryptowährungen im Vergleich zum traditionellen Finanzsystem einen großen Nachteil haben. Folglich können sie unmöglich die Rolle von „Geld“ erfüllen.
Fragmentierung in der Krypto-Landschaft
In einem neuen Dokument, einem „Bulletin“, hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) Kryptowährungen unter die Lupe genommen. Das Bulletin stellt die Frage, ob Kryptowährungen die Rolle eines Zahlungsmittels spielen können.
Die Antwort lautet, wenig überraschend, dass dies unmöglich ist. Der Markt für Kryptowährungen ist stark fragmentiert, so die BIZ-Forscher. Infolgedessen ist der Netzwerkeffekt nicht ausreichend, um die Rolle eines allgemein akzeptierten Zahlungsmittels zu erfüllen.
#Bitcoin Is 'Not Money', Says Bank of England's Andrew Bailey
The UK central bank boss continues to bash Bitcoin—but has his eye on stablecoins.
▪️In part because such technologies could become “systemic” in the #financial system. pic.twitter.com/R5naPhplnY
— Crypto Believers (@Crypto_Believer) June 16, 2021
„Die Fragmentierung der Krypto Landschaft steht in krassem Gegensatz zu traditionellen (Zahlungs-)Netzwerken, die von starken Netzwerkeffekten profitieren. Im traditionellen System gilt: Je mehr Nutzer eine bestimmte Plattform anzieht, desto attraktiver wird sie für neue Nutzer, die sich dieser Plattform anschließen, wodurch ein ‚virtuoser‘ Kreislauf entsteht“, heißt es in der Mitteilung.
Als Beispiel für einen solchen „Tugendkreis“, oder besser gesagt: eine Aufwärtsspirale, wird das brasilianische Unternehmen Pix angeführt. In kurzer Zeit haben 114 Millionen Menschen (67 % der erwachsenen Bevölkerung) diesen Dienst der brasilianischen Zentralbank genutzt, der unserem iDeal ähnelt.
Verlassen Sie sich auf Fiat-Geld
Es gibt zu viele verschiedene Layer-1-Blockchains, wie Ethereum, Binance und Solana, um diesen Effekt zu erzielen. Die Lösung, verschiedene Kryptowährungen neben- und miteinander über Cross-Chain Bridges zu verwenden, birgt zu viele Sicherheitsrisiken, so die Forscher.
Die BIZ kommt zu dem Schluss, dass es zu viele Kryptowährungen gibt, als dass sie die Rolle eines Zahlungsmittels erfüllen könnten.
„Mit Blick auf die Zukunft gibt es mehr Potenzial für Innovationen, die auf dem Vertrauen in staatliche Währungen aufbauen“, heißt es in dem Bericht.
Es fällt auf, dass Bitcoin in dem Bulletin nicht berücksichtigt wird. Es ist zwar interessant, Bitcoin daraufhin zu testen, ob er in Zukunft als Basis für Zahlungen dienen kann. Ihn außen vor zu lassen bedeutet, 47,2 % aller Kryptowährungen und fast 600 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung zu verpassen.