Beim Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) ist es möglich, „Bitcoin“ mit einem Abschlag von 41 Prozent zu kaufen. Das bedeutet, dass die Anteile des Fonds derzeit 41 Prozent niedriger gehandelt werden als der Preiswert der Bitcoin in der Bilanz des Fonds. Der 41 prozentige Abschlag stellt einen neuen Rekord für den Fonds dar.
Grayscale Bitcoin Trust Tumbles By 41% Amid The FTX Calamity https://t.co/2Ay0IBOvDw
— W3B Portfolio News (@W3B_news) November 11, 2022
Strukturelles Problem für GBTC
Das Problem für GBTC liegt in der Tatsache, dass es sich um einen so genannten Treuhandfonds handelt, was bedeutet, dass nicht einfach Anteile geschaffen oder vernichtet werden können, wie es bei einem ETF möglich ist. Dadurch entstehen Ineffizienzen, die zu erheblichen Unterschieden zwischen dem Marktwert von Bitcoin und dem Anteilspreis des Fonds führen.
Aus diesem Grund versucht GBTC seit einiger Zeit, den Fonds in einen börsengehandelten Fonds umzuwandeln. Dies würde es ermöglichen, Anteile zu schaffen und zu vernichten. Außerdem ließe sich so der Abschlag oder Aufschlag minimieren.
Bislang wurden alle Anträge von GBTC auf Umwandlung des Fonds in einen börsengehandelten Fonds von der Securities and Exchange Commission (SEC) abgelehnt. Ein Hauptargument für die Ablehnung ist das Potenzial für Marktmanipulation, das die SEC nach wie vor im Bitcoin Markt sieht. Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Ansicht nach dem Drama auf der FTX in nächster Zeit ändern wird.
Grayscale vor Gericht
Als Reaktion auf die jüngste Ablehnung der SEC vom 29. Juni ist Grayscale vor Gericht gegangen, um zu erzwingen, dass sie GBTC zu einem ETF machen dürfen. Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen scheinen die Chancen auf Erfolg jedoch gering. Mit der Absetzung von FTX scheint die SEC vorerst Recht zu behalten.
Damit zeigt die Branche, dass sie noch nicht reif genug ist, um einen US amerikanischen Bitcoin ETF auf den Markt zu bringen. Es wird jedoch noch Monate dauern, bis das Gericht eine endgültige Entscheidung in dieser Sache trifft. Tatsächlich hat Grayscale den Fall erst am 11. Oktober endgültig eingeleitet.
Vorerst müssen wir abwarten, wie sich die Situation um FTX entwickelt und ob andere Parteien wegen der scheiternden Börsenplattform gegeneinander antreten werden. So oder so, es liegen spannende Wochen für Bitcoin vor uns.