Niederländische Krypto Influencer können bis 2024 mit neuen Regeln rechnen. Das sagten diese Woche mehrere Experten auf Twitter. Die Europäische Union bereitet ein neues Regelwerk vor, um Krypto Assets im weitesten Sinne zu regulieren.
Dieser Rahmen ist als Markets in Crypto Assets (MiCA) bekannt und umfasst die Regulierung von Krypto Assets wie Stablecoins, aber auch eine Verschärfung der Anti-Geldwäsche Regeln. Im Oktober stimmte das Europäische Parlament dem Entwurf dieses Rahmenwerks fast einstimmig zu, aber eine weitere Abstimmungsrunde wird noch folgen.
Krypto-Beeinflusser
Experten berichten, dass auch Krypto Influencer in den Anwendungsbereich des MiCA fallen, so Patrick Hansen, der kürzlich zum Strategen und Lobbyisten in Kontinentaleuropa für das US Kryptounternehmen Circie ernannt wurde.
Circle ist zusammen mit Coinbase der Schöpfer und Herausgeber des Stablecoins USDC, dem regulierten Gegenstück zu Stablecoins wie Tether (USDT) und BUSD von Binance.
Er warnt Influencer davor, ihr eigenes Portfolio und ihre Handelsposition transparent zu machen, bevor sie Informationen und Ratschläge zu Kryptowährungen geben. Andernfalls riskieren sie, dass ihre Werbeaktivitäten, insbesondere in den sozialen Medien, als Marktmanipulation angesehen werden.
Crypto influencers beware: Commenting on crypto assets in (social) media without disclosure and profiting from the effects of that will be considered market manipulation in the EU once MiCA is in force.@zachxbt pic.twitter.com/BflVXPazjS
— Patrick Hansen (@paddi_hansen) November 1, 2022
Ab 2024 sollen die Regeln in Kraft treten, auch für die Niederlande, wo die Finanzmarktaufsichtsbehörde höchstwahrscheinlich die sogenannten Finfluencer beaufsichtigen wird. Es ist unklar, welche Auswirkungen dies auf Krypto Influencer mit Sitz in den Niederlanden haben wird. Wird es eine Registrierungspflicht wie für Kryptounternehmen (Börsen, Broker, Wallet-Hersteller) geben?
Aus der Investment Community forderte der Verband der Aktionäre (VEB) den niederländischen Justizminister Franc Weerwind auf, „freestylende Finfluencer zu verbieten“. Für Glücksspielwerbung gibt es bereits ein Verbot für bekannte Fußballer oder andere Influencer, die für Glücksspielseiten werben. Die Regierung will mit dem Verbot „gefährdete Gruppen und vor allem junge Menschen schützen“, wie der Minister Anfang des Jahres in einem Tweet mitteilte.
Es ist offensichtlich, dass der Druck von Regierungen, Regulierungsbehörden und anderen Interessengruppen auf diese Finfluencer zunehmen wird. Ein großer Teil der niederländischen Kryptoindustrie ist in den United Bitcoin Companies Netherlands organisiert, aber Influencer gehören bisher nicht zu deren Mitgliedern. Es stellt sich daher die Frage, wie sie sich vor Regulierungen aus Brüssel schützen wollen oder ob sie sich außerhalb Europas niederlassen werden.
https://twitter.com/ministervRB/status/1542400935426768898